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Gemeinsam zur Energieregion 2030:
render initiierte einen regionalen Dialog für die Energiewende und erstellte den „Regionalen Energieplan Aachen 2030“.
Laufzeit: Oktober 2014 bis Dezember 2019
Das Team des Verbundprojektes render organisierte den „Regionalen Dialog Energiewende“ in der Städteregion Aachen: Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft arbeiteten gemeinsam für den Umbau des regionalen Energiesystems auf erneuerbare Energien.
Die Städteregion Aachen ist ein Zusammenschluss aus der kreisfreien Stadt Aachen sowie neun weiteren Städten und Gemeinden. Knapp 500.000 Menschen leben in der Städteregion Aachen.
Die Energiewende ist in der Region politisch gewollt: Das 2011 selbst gesteckte Ziel von 75 Prozent Energieerzeugung durch Erneuerbare Energien soll bis 2030 erreicht werden. Die dazu notwendigen Anlagen benötigen jedoch Flächen und stehen in Konkurrenz z.B. zum steigendem Bedarf an Wohnraum und Gewerbeflächen oder zu Belangen des Arten- und Umweltschutzes.
In der Innovationsgruppe render arbeiteten Vertreterinnen und Vertreter aus den Ingenieurs-, Natur- und Sozialwissenschaften, der Ökonomie sowie aus regionaler Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Umwelt- und Naturschutz, und Energiewirtschaft zusammen.
Die Innovationsgruppe render initiierte gemeinsam mit Schlüsselakteuren in der Region einen Dialog über Energie und daran geknüpfte Landnutzungen. Insgesamt wurden fünf Workshops mit rund 350 Teilnehmern durchgeführt. Darüber hinaus gab es zwei repräsentative Bevölkerungsumfragen, in denen jeweils über 1.000 Personen aus der Städteregion Aachen befragt wurden und somit Teil des Dialoges waren. Gemeinsam entwickelte man schrittweise Zukunftszenarien für die Region und verknüpfte sie mit Ausbauoptionen erneuerbarer Technologien. In einem großen Workshop zur Meinungsbildung mit der regionalen Fachöffentlichkeit und einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung wurde über diese Ausbauoptionen abgestimmt, um eine größtmögliche zivilgesellschaftliche Akzeptanz herzustellen. Die Ergebnisse flossen in den „Regionalen Energieplan 2030“ (REPAC) ein.
Umfragen von render im Jahr 2015 bestätigten: Die große Mehrheit der Befragten befürworten die Energiewende in der Städteregion Aachen.
Render befragte im Herbst 2017 die Bevölkerung zu möglichen Handlungsoptionen der Energiewende. Das Ergebnis: Die Befragten sprechen sich für Photovoltaik und Windenergie als Eckpfeiler der regionalen Energiewende aus. Windkraftanlagen sollten jedoch keinen Vorrang vor Schutzgütern wie Artenschutz und Erholungsgebieten erhalten.
Das regionalwirtschaftliche Potenzial der erneuerbaren Energien ist erheblich, wie die Untersuchungen des Forschungsteams zeigen. Render empfiehlt der Region vor allem den Ausbau von Solaranlagen. Das schafft wirtschaftlichen Gewinn für Eigentümer und Kommunen und garantiert Arbeitsplätze.
Die Untersuchung der aktuell berücksichtigten Flächen in den kommunalen Planungsinstrumenten hat gezeigt, dass damit allein das 75%-Ziel nicht zu erreichen ist. Flächen müssen neu ausgewiesen und für die Energieerzeugung bereitgestellt werden.Eine wichtige Erkenntnis der Analyse für die regionalen politischen Entscheider der Region.
Die Analyse von render ergab, dass ein Mix der verschiedenen Technologien notwendig ist, um 75 Prozent des Stromverbrauchs im Jahr 2030 aus Erneuerbaren Energien zu beziehen. Render erstellte hierfür verschiedene Szenarien, wie der Ausbau des Energiemix aussehen kann.
Render entwickelte das geographische Informationssystems enerGIS mit dem sich die Ausbauoptionen in der Städteregion Aachen visualisieren lassen. Zusätzlich bietet das Tool die Möglichkeit, die Ausbauvarianten auch bilanziell, z.B. hinsichtlich der Beiträge zur Stromerzeugung, der Zielerreichung oder auch der regionalen Wertschöpfung, zu analysieren. Darüber hinaus wurde enerGIS in das INKAS-Portal der Städteregion Aachen integriert und allen Kommunen der Städteregion Aachen kostenlos zur Verfügung gestellt.
Mehr Infos unter:
www.inkasweb.regioit.de/inkasportal/Eine Mehrheit der Befragten möchte außerdem mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der Gestaltung der Energiewende. Fast 79 Prozent finden eine finanzielle Beteiligung der Bürger wichtig. 38 Prozent würden sich in jedem Fall oder eventuell in einem Beteiligungsprozess einbringen, wenn es zusätzliche Wege der Mitbestimmung gäbe.
Das zentrale Ergebnis von render ist der „Regionale Energieplan Aachen 2030“ (REPAC). Er liefert Argumente und mögliche Anreize zur Umsetzung der Energiewende in der Städteregion Aachen.
Der Energieplan gibt unter anderem drei Ausbauoptionen für die Erneuerbare- Energien-Technologien vor, die im regionalen Dialog herausgearbeitet worden sind. Des Weiteren werden konkrete Handlungsempfehlungen für die zentralen Akteure in der Region aufgestellt.
Render erarbeitete 27 Handlungsempfehlungen für die relevanten Akteure der Städteregion Aachen, um den Ausbau verschiedener erneuerbaren Energie-Technologien bis 2030 erfolgreich umzusetzen.
Die Bereitschaft vieler Menschen, an der Energiewende mitzuwirken, nutzte die Innovationsgruppe render. Begleitend zum Szenarioprozess startete das Team fünf Pilotvorhaben. Sie sollten zeigen, dass eine Energiewende auch von unten wirtschaftlich möglich ist. Gemeinsam mit dem Projektpartner Energie- und Wasser-Versorgung GmbH wurde beispielsweise eine „Energieeffizienzgenossenschaft“ gegründet.
Mit den Stadtwerken Aachen wurde ein weiteres Pilotprojekt initiiert: Für ein Neubaugebiet in der Stadt Aachen wurde ein Szenarioprozess gestartet, um Möglichkeiten der Energieversorgung zu erarbeiten und Geschäftsmodelle abzuleiten.
Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V.
Kackertstraße 15 – 17
52056 Aachen